Die Gestaltung des Klimawandels benötigt die Einbindung breiter Bevölkerungsschichten, damit die gesteckten Ziele erreicht werden. Im Ergebnisbericht zum „Pilotprojekt der Digitalisierung durch die Wohnungswirtschaft“ werden die frühen Applikationen von Smart-Meter-Gateway-gesteuerten Prozessen mit den Schlagwörtern „energieeffizientes Quartiersmanagement“, „Verfahren zur CO2- und Kostensenkung“, „Mieterbegeisterung erzeugen“ und „Autarkie im Submetering“ detailliert beschrieben und die Einsparerfolge evaluiert.
Seit Jahren setzt die Wohnungswirtschaft konsequent auf Energieeffizienz. An vielen Stellschrauben lässt sich weiterhin Energie einsparen, um den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zu verringern. Kernthema des Projekts war die „Heizwärme“, hier: die Identifikation und Umsetzung der mit geringen Investitionen erzielbaren Einsparpotenziale. Um diese Potenziale zu ermitteln und auszuschöpfen, haben die beteiligten Wohnungsund Immobilienunternehmen aus Berlin, Lübben und der Lutherstadt Eisleben eigenständig ein digital gestütztes Einsparmanagement auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) für datensichere und mietergesteuerte Einzelraumregelungen, autarker Monitoring-Gateways, Smart-Meter-Gateways und einer Heizwärme-App für die Verbrauchs-transparenz für Mieter ausprobiert und die evaluierten Ergebnisse veröffentlicht.
Überraschend klar fällt das Urteil der Mieter aus
Sie waren anfangs skeptisch, weil „Digitalisierung“ nicht als greifbare Größe erschien. Die eingesparten Heizkosten überzeugten sie allerdings von den Vorteilen des Projekts, von dem sie sich schließlich begeistert zeigten. Überraschend klar fällt auch das Urteil der gewerblichen Vermieter aus kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen sowie dem Inhaber eines großer Gewerbe-Campus aus:
„Wir erkennen hier, wie die Digitalisierung uns zu Mittlern großer Energieeffizienz-Prozesse machen kann und unsere aktive Rolle stärkt. Endlich können wir mit gering investiven Maßnahmen deutlich energiesparendere Prozesse im Bestand umsetzen, ohne ein Vermieter-Mieter-Dilemma fürchten zu müssen.“
Best Practice: Vier unterschiedliche Wohnungs- und Immobilienunternehmen hatten disruptive Ideen eingesammelt, daraus in ihrer Beschaffenheit repräsentative Pilotprojekt-Baukörper samt Referenzbaukörpern an unterschiedlichen Standorten zu einem Testbett zusammengefügt und die digitale Zukunft in Quartieren durch konkrete Umsetzungen vorweggenommen.
So wurden neue digital gestützte Geschäftsmodelle mit Zukunftspotenzial erstmals ausprobiert, konkrete Fragestellungen aufgelistet und Kenngrößen zur Beantwortung der Frage nach erzielbaren Einsparwerten evaluiert.
Es wurden wärmeenergiebezogene, digital gestützte Prozesse getestet, deren Erfolgskennzahlen ermittelt und die Reaktionen der Mieter erfasst. Wichtig war dabei auch die Einordnung der Evaluation zu den aktuellen Fragestellungen:
- Wie wirken sich die Ergebnisse auf Energiebilanzen in Quartieren, Städten, Klimabilanzen aus
- Kann die Mieterbindung mit klaren Erfolgsmeldungen verbessert werden?
- Lassen sich Handlungs- und Investitionsrahmen erkennen?
- Welche Effekte haben autarke Prozesse, speziell der neuen Gateways?
Die Vorwegnahme der zu Projektbeginn im Jahr 2016 noch nicht zertifizierten Smart-Meter-Gateways erwies sich bis heute als weitreichende Handlungsoption (Stand Sommer 2020). Die gleich zu Beginn adressierte digitale Autarkie der Immobilienunternehmen zeigte sich ebenfalls als zielführender Projektfokus…