„Im verdichteten Flachbau haben die Menschen mehr Kontakt“

Norbert Steiner, Obmann der Siedlungsgenossenschaft Alpenland, wohnt in der Roland-Rainer-Siedlung in St. Pölten. Er schätzt die einzigartige Atmosphäre der Anlage, die man in Großstädten kaum noch vorfindet. Ein Besuch.
WOJCIECH CZAJA

Schon auf dem Weg in die Innenstadt ist die Siedlungsgenossenschaft Alpenland mehr als präsent. An fast jedem Kreisverkehr, an fast jeder größeren Kreuzung im Osten von St. Pölten prangen Plakate, die auf künftige Bauvorhaben hinweisen: Mit knapp 270 Wohnungen wird die von NMPB Architekten geplante Wohnhausanlage Mühlbach Ost das größte, jemals realisierte Projekt des gemeinnützigen Bauträgers sein, der bislang rund 16.000 Wohnungen mit Schwerpunkt Wien und Niederösterreich errichtet hat. Heuer feiert die Alpenland ihr 70-jähriges Jubiläum. Und als Jubiläumsgeschenk liegt bereits ein dunkelblaues Alpenland-DKT am Tisch, eine Lizenz des Spieleherstellers Piatnik.

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„Wir haben schon etliche Male gespielt, und mein Enkel regt sich immer auf, dass die Grundstücke am Spielbrett viel zu billig zu haben sind“, sagt Norbert Steiner. „Aber das passt schon. Genau darum geht’s doch, oder?“ Steiner, heute Obmann der Alpenland, war früher Vorstandsvorsitzender der Niederösterreichischen Landeshauptstadt Planungsgesellschaft NÖPLAN, leitete dann die Geschicke der ÖBB und sanierte schließlich das Megadebakel Skylink am Flughafen Wien-Schwechat. „Schon als wir damals vor über 25 Jahren das St. Pöltner Regierungsviertel errichtet haben, wollte ich eines Tages mal hier in der Nähe wohnen.“ Der Wunsch sollte in Erfüllung gehen: Seine Frau Michaela Steiner, die sich um Kulturaktivitäten im Regierungsviertel kümmert, mietete damals eine Wohnung, die sie zehn Jahre später mit Option auf Eigentum erwarb.

Und es ist nicht irgendeine Wohnung, sondern eine schön geschnittene, 90 Quadratmeter große Atriumwohnung in einer verdichteten Flachbau-Siedlung direkt an der Traisen, dem letzten Planungsprojekt des Architekturdoyens Roland Rainer. Errichtet wurde die 200 Einheiten fassende Wohnhausanlage, die über einen Fußgängersteg an das Regierungsviertel angebunden ist, von den drei Bauträgern WET, St. Pöltner und Alpenland, fertiggestellt wurde das Projekt 2005 nach Rainers Tod von seiner Tochter Johanna Rainer. Zwischen den Wohneinheiten liegt ein gewisser Urlaubs- und Sommerfrische-Flair in der Luft. „Ich schätze die Atmosphäre hier in der Siedlung enorm“, sagt Steiner.

„Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass in solchen verdichteten Flachbauanlagen die Menschen viel mehr Kontakt zueinander haben…

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