Bauen muss jetzt richtig nachhaltig werden. Nicht die „Lightversion“, also nur die Oberfläche ist nachhaltig und wie es darunter aussieht, geht niemand etwas an. Nein, jetzt wird es ernst. Wer jetzt bauen will, muss bis ins Mark nachhaltig sein. Sind wir das denn nicht? Nein, wir glauben es, aber wenn es um die Materialtrennung geht, stoßen wir auf Sondermüll.
Zu Glück ist da die Umweltingenieurin Franziska Struck von der FH Münster. Sie promoviert im Forschungskolleg Verbund.NRW. Sie hat ein Bewertungssystem entwickelt, das die Ressourceneffizienz von Baukonstruktionen messbar macht. Bis Mitte des Jahres möchte sie ihre Promotion abschließen. Wir wünschen ihr viel Erfolg – und wir hoffen auf noch mehr Forscher, die der Nachhaltigkeit im Material und Produkt auf den Grund gehen. Lesen Sie ab Seite 8 „Baukonstruktionen – meist verklebt, verschraubt oder verschweißt….“
Wir hoffen auf die Forschung. Warum? Weil es nicht sein kann, was in dieser Zeit wieder durch die Tagespresse geistert. Dort steht, dass die Atemluft unser wichtigstes Lebensmittel sei. Da wir aber täglich fast 90 % Prozent unserer Zeit in Innenräumen verbringen, müssen wir stärker auf die Qualität im Innenraum achten. Ausdünstungen durch die verbauten Materialen, auch Farben, Möbel und Teppiche etc. geben Schadstoffe an die Innenluft ab. Da ist die Außenluft häufig „sauberer“. Und was wird uns als Alternative angepriesen? Lüften, lüften, lüften, mindestens zwei Stunden pro Tag. Besser noch eine automatische Lüftungsanlage. Ist das nachhaltig? Nein. Nachhaltig heißt: Keine schadstoffhaltigen Materialien verbauen. Nur so können wir das Ziel der Kreislaufwirtschaft erreichen.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es, zum Glück. Der kommt nicht aus der Baubranche, sondern ist ein Appell von Reinhard Klein, Vorsitzender des Vorstands der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. Reinhard Klein zeigt an drei Beispielen auf, warum die nachhaltige Kreislaufwirtschaft gerade beim Bau so wichtig ist (ab Seite 3).Manchmal braucht man jemand, der von außen, bzw. aus der Hubschrauberperspektive aufs Land blickt. Reinhard Klein, danke für den Anstoß.
Werden Sie mit uns nachhaltig
Ihr Gerd Warda