Nach der Lizenzvergabe für den neuen 5G-Standard ist ein regelrechter Hype um das Thema ausgebrochen. Sachliche Aufklärung tut Not und die hohe Erwartungshaltung, insbesondere bei der Wohnungswirtschaft, sollte einer realistischen Einschätzung des neuen Angebots weichen.
Erst 2G/GSM, 3G/UMTS dann 4G/LTE und jetzt 5G – warum überhaupt ein weiterer neuer Standard? Eigentlich ist 4G/LTE schon eine großartige Errungenschaft der Technik – wenn es denn funktioniert, beziehungsweise tatsächlich zur Verfügung steht. Also warum jetzt schon der nächste Schritt und hält 5G tatsächlich alles, was es verspricht?
Grundlage zukünftiger Datenkommunikation
Vorrangiger Auslöser ist die sich rasant entwickelnde digitale Verknüpfung von Menschen und Maschinen. Hier benötigt man leistungsstarke Netze und eine entsprechende Infrastruktur, über die immer größere Datenvolumina immer schneller transportiert werden müssen. Das 5G-Netz, für das im Februar dieses Jahres Lizenzentgelte von Vodafone, Telefónica, Deutscher Telekom und dem Neuling Drillich (United Internet) in Höhe von 6,6 Milliarden Euro aufgeboten wurden, bietet in Zukunft die Grundlage für eine Vielzahl von Anwendungen, bei denen es zumeist um Datenkommunikation geht.
Daher wird bei 5G von einem neuen Kommunikations- und nicht mehr von einem Mobilfunkstandard gesprochen. Unabhängig von einer Diskussion über die existierenden Funklöcher, sollen vorhandene technische Defizite bei hohen Datenübertragungsraten bei 4G/LTE durch 5G beseitigt werden. Zum Beispiel bei mobilen Video-Streaming oder Augmented-Reality-Anwendungen, einer computerunterstützten Darstellung, bei der man reale Bilder um virtuelle Aspekte erweitert.
Zukünftig bis zu zehn Gigabit/s
Unter Idealbedingungen soll die 5G-Geschwindigkeit zukünftig bis zu zehn Gigabit/s betragen. Dies ist besonders wichtig für die angestrebte starke Vernetzung im industriellen Bereich „Industrie 4.0“ und beim „Internet der Dinge“ (IOT). Auch die Wohnungswirtschaft wird sich hierauf einstellen müssen. Bei der Übermittlung von Daten diverser Sensoren in den Gebäuden und Wohnungen bei Strom, Wasser, Heizungssteuerung, Rauchwarnmelder und Sicherheitssystemen fallen zwar eigentlich geringe Datenmengen an, aber die Millionen von zwischenzeitlich vorhandener „Gadgets“ aller Art erfordern eine entsprechend sichere und breitbandige Datenübertragung…